Jeanny Messerli und Philippe Cabane

"KRAUT & RÜBEN" ...

... so nennen wir eine Serie von künstlerischen Interventionen auf dem DB-Areal. Ergänzend zur diesen Jahres angelaufenen Planung eines neuen Stadtquartiers, soll noch vor Baubeginn und auch während der Bautätigkeit ein Übergang des heutigen Nicht-Orts zum städtischen Ort eingeleitet werden. Das Areal soll möglichst frühzeitig belebt und provisorisch wie auch fest genutzt werden. Dem Güterumschlagplatz soll zum Umschlag zu einem städtischen Quartier Basels verholfen werden. Allen Aktionen gemeinsam ist der Charakter der Initiation von Örtlichkeit. Sie finden im "Zwischenraum" (d.h. zwischen den zu Überbauenden Flächen) oder "zwischenzeitlich" als beschrnäkte Eingriffe zwischen Verfügbarkeit der Flächen und Baubeginn statt.

Im Rahmen des Projekts "non-lieux" findet die erste Aktion statt. Eine "florale Installation" aus Sonnenblumen inmitten der stillgelegten Gleise soll dem Areal eine erste zeitlich klar beschränkte Bestimmung geben. Als strukturierte tiefgelbe Fläche wird sie als Kuriosität erkennbar und symbolisiert den zukünftigen Wandel des Areals. Als öffentlich zugängliche Installation - es darf gepflückt werden ! - wird eine erste sinnliche "Berührung" mit dem Ort möglich. Nicht nur die Tatsache, dass Menschen den Güterbahnhof aufsuchen und nutzen, sondern gerade auch der Umstand, dass sie ein Stück örtlicher Erinnerung in Form eines hier gewachsenen Blumenstrausses zu sich nach Hause tragen, verbinden Mensch und Bauplatz zu einer ersten urbanen Qualität.

Die eigentliche Aktion besteht in der Aussaat im März und findet öffentlich als Performance statt, und im Sommer dann kann geerntet werden. Eine wachsende Installation für ein werdendes Quartier !

Jeanny Messerli

Philippe Cabane